Intern
  • Blick auf das Hauptgebäude der Uni Würzburg am Sanderring.
Fakultät für Physik und Astronomie

Über 1000 Gäste feiern die „Lange Nacht der Quanten(physik)“ an der Universität Würzburg – Nobelpreisträger und faszinierende Phänomene begeistern Publikum

27.11.2025

Mit überwältigendem Interesse und mehr als tausend Besucherinnen und Besuchern ist die Lange Nacht der Quanten(physik) am 14. November 2025 an der Fakultät für Physik und Astronomie der Universität Würzburg zu Ende gegangen. Bis weit nach Mitternacht strömten Wissenschaftsbegeisterte, Familien, Studierende sowie Schülerinnen und Schüler auf den Campus Hubland Süd. Zu den Höhepunkten des Abends gehörte die Begegnung mit dem Physik Nobelpreisträger Prof. Klaus von Klitzing.

40 Jahre nach seinem Nobelpreis wieder in Würzburg: Prof. Klaus von Klitzing, der Entdecker des Quanten-Hall-Effekts (Foto: Philipp Züschner, Onlinewerbevideo)

Anlässlich des internationalen Quantenjahres „Quantum 2025“ öffnete die Fakultät für Physik und Astronomie der Universität Würzburg am 14. November ihre Türen und begeisterte mit einem vielfältigen Programm rund um die Quantenphysik das Publikum. Bereits am frühen Abend standen junge Eindeckerinnen und Entdecker im Mittelpunkt: Im Quantenquiz, präsentiert von Dr. Svenja Hümmer, Prof. Peter Jakob, Florian Stimmler und Matthias Diez konnte das Publikum via Liveabstimmung erraten, ob die gezeigten Experimente der klassischen Physik oder doch der Quantenphysik angehören.

Anschließend nahm Dr. Martin Kamp, Forscher am Physikalischen Institut den vollen Max-Scheer-Hörsaal mit auf eine Reise in die verrückte Quantenwelt und das Geheimnis der Spiele-App „Katze Q – Ein Quanten-Adventure“. Katze Q sorgte beim Publikum für staunende Gesichter, weil sie tot und lebendig zugleich in ihrer Kitze saß!

Nobelpreisträger als Publikumsmagnet

Besonderes Highlight der Langen Nacht war der Vortrag des Würzburger Physik-Nobelpreisträgers Prof. Klaus von Klitzing. Er betonte, dass vor allem Würzburg das Quantenjahr feiern sollte, da doch hier Werner Heisenberg geboren wurde, der Begründer der Quantenmechanik. Von Klitzing selbst nahm das Publikum mit in eine Zeitreise zu seiner Entdeckung des Quanten-Hall-Effekts, für welchen er vor 40 Jahren den Nobelpreis erhalten hatte. Er betonte: „Der Quanten-Hall-Effekt gilt als der Ursprung der topologischen Isolatoren!“ und nahm Bezug auf die Spitzenforschung, die auch aktuell in betrieben wird. Topologische Isolatoren sind spezielle Quantenmaterialien, die gegensätzliche Eigenschaften vereinen: In ihrem Inneren sind sie elektrisch isolierend, aber auf ihrer Oberfläche bzw. an ihren Rändern können sie Strom nahezu verlustfrei leiten und nehmen auch aktuell in Würzburg einen großen Teil der Forschung ein. Sein Auftritt füllte den Hörsaal bis auf den letzten Platz und das Publikum folgte gebannt seinen kurzweiligen Vortrag.

Ein Abend voller Mitmach-Angebote und Show-Elemente

Die Lange Nacht der Quanten(physik) bot auch außerhalb des Hörsaals ein vielfältiges Programm. So konnten die Besuchenden verschiedene Stände entdecken wie „Donutphysik zum Anfassen“ oder die „Katze Q – Gaming Lounge“. Bei einem „Heißgetränk von der Fachschaft Physik“ blieb Zeit, um mit Forschenden ins Gespräch zu kommen. Besonders beliebt waren die Führungen durch Labore und Reinräume. Nachwuchsforschende, Doktorandinnen und Doktoranden und Professoren berichteten von ihrer Arbeit und ermöglichten den Gästen exklusive Einblicke in Bereiche, die sonst nur Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vorbehalten sind. Besonders stark vertreten war das Würzburg-Dresdner Exzellenzcluster ct.qmat – Complexity and Topology in Quantum Matter. Seit 2019 verbindet es die Forschungsstärke der Universität Würzburg und der Technischen Universität Dresden, vernetzt etwa 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus mehr als 30 Ländern.

Am späten Abend führte Prof. Sebastian Klembt vom Exzellenzcluster in die Faszination von Lasern ein. In Experimenten zeigte er, wo Laser im Alltag zu finden sind. Höhepunkt war die anschließende Lasershow.

Science Slam und Liveschaltung zum Radioteleskop

Wie funktionieren Batterien oder Performances and er Gitarre: Beim Science Slam präsentierten Forschende aus verschiedenen Bereichen der Fakultät ihre Projekte in kreativen Shows. Weil sich das Publikum nicht auf eine Gewinnerin oder einen Gewinner einigen konnte, wurden alle vier auf den 1. Platz gewählt: Dr. Thorsten Feichtner, Anja Wenger, Aidan Trodden und Carsten Büchner.

Mit Sternen, Schwarzen Löchern und Teleskopen endetet die „Lange Nacht der Quanten(physik)“: Bei einer Liveschaltung zum Radioteleskop nach Effelsberg wurden gemeinsam Himmelskörper beobachtet und viele Fragen rund um die Astronomie beantwortet.

Ein voller Erfolg für die Würzburger Wissenschaftskommunikation

Die Fakultät für Physik und Astronomie zeigte sich hochzufrieden mit der Resonanz der Langen Nacht und den beeindruckenden wissenschaftlichen Demonstrationen.

„Der enorme Zulauf bestätigt, wie groß das Interesse an Quantenforschung und der modernen Physik generell ist“, so Prof. Jens Pflaum, Dekan der Fakultät für Physik und Astronomie. „Es freut uns, dass wir einer so breiten Öffentlichkeit zeigen konnten, wie lebendig unsere Forschung ist und zu diesem besonderen Tag auch unseren Nobelpreisträger Prof. Klaus von Klitzing zu seinem Heimspiel bei uns begrüßen durften!“

Die Fakultät freut sich schon auf ihr nächstes Wissenschaftsevent am 11. Juli 2026, dem Tag der Physik!

Klaus von Klitzing wurde auch in der Mainpost interviewt. Das Interview ist hier zu finden.

 

 

Von Theresa Kunzelmann

Zurück