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Fakultät für Physik und Astronomie

Ruchti-Stiftung: Doppelförderung zum 20. Geburtstag

29.07.2025

Der Wilhelm H. Ruchti-Preis geht an Juniorprofessorin Mona Garvert. Außerdem fördert die Würzburger Ruchti-Stiftung anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens das M!ND Center.

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Preisverleihung bei der Würzburger Wilhelm H. Ruchti Stiftung (v.l.): Stiftungsvorsitzender Ignacio Czeguhn, Preisträgerin Mona Garvert, Thomas Trefzger vom M!ND Center und Unikanzler Uwe Klug. Das Foto an der Wand zeigt den Gründer der Stiftung. (Bild: Rudi Merkl / Universität Würzburg)

Am 25. Juli 2005 wurde die Wilhelm H. Ruchti-Stiftung von der Regierung von Unterfranken als 291. rechtsfähige Stiftung mit Sitz in Würzburg anerkannt. Auf den Tag genau 20 Jahre danach lud die Stiftung nun in ihre Räume in der Würzburger Virchowstraße ein, um den mit 5.000 Euro dotierten Wilhelm H. Ruchti-Preis für herausragende Nachwuchsforschende an die Würzburger Neurowissenschaftlerin Mona Garvert zu verleihen.

In seiner Laudatio würdigte Professor Ignacio Czeguhn, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, die außergewöhnlichen Leistungen und das große Engagement der Juniorprofessorin, die seit 2023 an der Fakultät für Humanwissenschaften der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg tätig ist.

Über die Preisträgerin

Nach dem Studium der neuro-kognitiven Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und einem Master in Biosciences an der Ecole Normale Supérieure de Lyon absolvierte Mona Garvert ihren PhD in Neurowissenschaften am renommierten Wellcome Trust Centre for Human Neuroimaging des University College London. Ihr beruflicher Werdegang führte sie an weltweit führende Forschungsinstitute wie die University of Oxford, das Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig und das Kavli Institute for Systems Neuroscience in Trondheim.

Mona Garverts Forschung konzentriert sich auf die neuronalen Mechanismen, die der menschlichen Kognition zugrunde liegen. Sie untersucht, wie das Gehirn komplexe kognitive Prozesse wie Entscheidungsfindung und Lernen steuert.

Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Nutzung fortschrittlicher bildgebender Verfahren und mathematischer Modelle, um die Dynamik und Interaktionen von Gehirnnetzwerken zu verstehen. Ihre Forschung liefert wichtige Einblicke in die Funktionsweise des Gehirns und eröffnet neue Wege in der Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen.

Förderung des M!ND Centers

Besonders erfreut zeigte sich der Stiftungsvorsitzende bei der Preisverleihung darüber, dass anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Wilhelm H. Ruchti-Stiftung auch 20.000 Euro an das M!ND Center ausgeschüttet werden können, das Mathematische, Informationstechnologische und Naturwissenschaftliche Didaktikzentrum der JMU. Das Zentrum ermöglicht unter anderem eine fächerübergreifende und schulpraxisbezogene Ausbildung von Lehramtsstudierenden.

Wie Ignacio Czeguhn informierte, agiert das M!ND Center an der Schnittstelle von Forschung, Lehre und Schule. Als zentrale Lehrangebote des Zentrums nannte er unter anderem die Lehr-Lern-Labore. Dort konzipieren Studierende Lernumgebungen für Schülerinnen und Schüler zu lehrplanrelevanten Themenbereichen und überführen fachdidaktische Wissensstände in Praxisphasen in professionelle Handlungsroutinen.


Der Wilhelm H. Ruchti-Preis

Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wird seit 2006 jährlich im Wechsel an herausragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler der Universität Würzburg in den Bereichen Natur- und Lebenswissenschaften sowie Sozial- und Geisteswissenschaften verliehen.

Benannt ist der Preis nach Wilhelm H. Ruchti, der von 1912 bis 2005 lebte. Er ist der Gründer der gleichnamigen Stiftung. Als Würzburger Unternehmer war er zeitlebens seiner Stadt und der Universität sehr eng verbunden. Als er nach dem Zweiten Weltkrieg 1948 sein „Anzeigenkontor Ruchti und Co. Werbedienst Würzburg“ aufbaute, war die Universität seine erste Kundin. Viele Jahre akquirierte er für sie Werbeanzeigen, unter anderem für das gedruckte Vorlesungsverzeichnis.


Von Rudi Merkl

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